Was ist Frieden? Wie kann man Frieden transportieren? Kann man Frieden kaufen? Kann man Frieden aus Automaten beziehen? Wer oder was hat die Möglichkeit Frieden zu geben? Das Experiment: Nehmen Sie einen Ball und malen Sie ihn rot an. Es ist nicht wichtig, was für einen Ball Sie nehmen. Tischtennisbälle, Fußbälle, Bälle aus Leder, Holz oder Kunststoff – Hauptsache rund! Schreiben Sie in einer Sprache Ihrer Wahl „Frieden“ auf den roten Ball und schenken Sie ihn einer Person, mit der Sie Frieden schließen wollen oder der Sie Frieden wünschen. Bitten Sie die beschenkte Person, das Experiment selbst zu versuchen.
Zu verschenken – sind wir in der Lage Frieden zu geben?
Sicherlich kennen Sie die abgestellten Kisten vor Haustüren mit der Aufschrift „zu verschenken“. Falls ja, erinnern Sie vermutlich das Gefühl, dass da jemand kostengünstig seinen Müll loswerden wollte. Oder bestenfalls die Freude über ein unerwartetes und brauchbares Geschenk. Vielleicht fragten Sie sich dann, wem die Dinge gehörten oder welches der abgelegten Bücher die verschenkende Person am ehesten weiterempfehlen würde?

Für mein Kunstexperiment „Der Frieden ist (k)ein roter Ball“ habe ich Ladenbesitzer:innen darum gebeten eine von mir erstellte und mit „Friedensbällen“ gefüllte „Zu Verschenken-Schachtel“ aufzustellen. Vorausgesetzt, dass sich der Wunsch nach Frieden in einem Gegenstand manifestieren kann, ist man möglicherweise in der Lage durch so einen Gegenstand Frieden zu fördern? Wie sollte ein Gegenstand beschaffen sein, damit er zu einem Instrument für Frieden wird? Ist ein Friedensvertrag besser als eine Friedenspfeife oder brauchen die Menschen tödliche Waffen um einen Zustand herzustellen, den wir Frieden nennen würden? Sicherlich ist ein Gegenstand allein nicht in der Lage Frieden zu transportieren, so kann ein unterzeichneter Friedensvertag auch noch keinen Frieden machen. Aber jede auch noch so kleine Möglichkeit, die uns befähigt, einem Menschen aufrichtig friedlich zu begegnen, halte ich für wertvoll. Konflikte und Streit gehören zum Leben dazu. Und ohne die Auseinandersetzungen mit den eigenen und den Bedürfnissen der Anderen ist gemeinsame positive Entwicklung schwer vorstellbar. Daher bin ich dankbar für jede bewusste und wohlwollende Kommunikation, unabhängig davon durch welches Hilfsmittel diese zu Stande kommt. Das Kunstexperiment „Der Frieden ist (k)ein roter Ball“ ist eine Alternative, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich danke allen Teilnehmer:innen meiner Arbeit, insbesondere denen, die sich die Zeit nehmen das Experiment selbst durchzuführen.
Die erste „Zu Verschenken-Schachtel“ habe ich am 10.12.2022 in der Buchhandlung Winter in der Giesebrechtstraße 18 in 10629 Berlin aufgestellt. Vielen Dank für die Unterstützung!

